Ein paar Ikarusnmmern haben wir ja schon bei der diesjährigen Tour de France gesehen. Man steht mehr im Rampenlicht als sonst während der ganzen Saison. Da kann es schon mal passieren, dass das Gehirn die falschen Signale sendet. Oder man einfach für ein klein bisschen Horrorshow das große Ganze aus den Augen verliert.
Die Kritik ist manchmal zu hart. Denn am nächsten Tag oder vielleicht schon am Abend sieht man einen heulenden Hund im Bett liegen. Dann tröstet nur der Spruch “Hätte, hätte, Fahrradkette”. Das ist dann der ganz schwache Trost. Auch wenn ich manchmal zu harsche Worte finde. Ich leide mit den Jungs mit. Zu oft passiert einem so ein Scheiß selber.
Da hilft dann nur der Blick nach vorn und man vergisst das Geschwätz von gestern. Die Tour ist noch lang und auch die anderen können mal die Kacke an den Socken haben. Auf geht’s.
Die heutige Etappe führt in die schöne Schweiz nach Lausanne. Schon im Frühjahr waren wir dort oben auf dem Flugplatz über der Stadt. Dort wurde die Tour de Romandie mit einem Zeitfahren gestartet. jetzt kommt aus Richtung Dole über die französische Granze an. 186 Km sind es. Esgeht über den Jura. Und dann in Lausanne kommt nocht der Anstieg zu Stade Olympic hoch. Man ist jetzt bei der Tour de France offiziell. Erst besucht man den Sitz des Olympischen Komitees und dann geht es morgen nach Aigle zum Sitz der UCI. War auch schon bei Tour de Romandie so. Ein Schelm, der Arges denkt.
Das Rennen fängt wieder hektisch an. Zunächst kommen drei Fahrer weg. Mit dabei ist wieder Magnus Cort Nilsen vom Team Ef Education. Der will wieder etwas für sein Bergtrikot tun. Doch sie lassen ihn nicht. Eine andere Gruppe bildet sich. Fred Wright ist auch dabei. Nach 10 Kilometern kommt es zum Massensturz. Ein Fahrer hängt sich am Hinterrad von Taco Van der Hoorn auf. Darauf stürzen viele Fahrer. Mit dabei ist der Gelbe, Peter Sagan und Nairo Quintana. Sagan muss das Rad wechseln. Taco Van Hoorn versucht die Situation zu nutzen. Obwohl es ja die Sitte ist, dass man nicht attackiert, wenn der Gelbe eine Panne hatte, startet er einen Versuch. Der bringt zwar nichts, aber ein wenig Hektik.
Pogacar wird von seinem Team wieder rangefahren. Er hat aber einen kleinen Nachteil zu verkraften. Ein Teamkollege, Der Däne Vegard Stake Laengen hat einen positiven Covid 19 Test und muss das Rennen verlassen. Nun sind die Regeln ja geändert worden. Längen hatte sicher schon einen positiven Schnelltest. Daraufhin musste er einen PCR Test machen. Bis zu dessen Ergebnis konnte er im Rennen bleiben. In dieser Zeit kann er natürlich einige andere angesteckt haben. Da könnte auch Teammitglieder betroffen sein. Soll schnell kann das gehen. Wenn der Virus, so wie bei der Tour de Suisse, erst mal grassiert, dann sieht es schlecht aus. Und wir fahren ja nun in die Schweiz. Gut, dass ich mal wieder ein wenig weg vom Schuss bin.
Irgendwann hat sich aber die gute alte Sitte durchgesetzt. Das Peloton ist ziemlich komplett. Ein Fahrer hat den Sturz nicht überstanden. Kevin Vermarke vom Team DSM hat sich wohl das Schlüsselbein gebrochen und muss ausscheiden.
138 km vor dem Ende haben die Jungs an der Spitze über 3 Minuten Vorsprung. Fred Wright gewinnt aus dieser Gruppe den Zwischensprint. Das sind schnell mal 1500 Euro für die Teamkasse.
Irgendwann geht es dann in die Schweiz. Man sieht am Wechsel der Fahnen am Straßenrand. Die Ausreißer haben einen verloren. Es sind nur zwei an der Spitze. Matteo Cattaneo und Fred Wright teilen sich die Arbeit. Pinot ist heute der Pechvogel, Erst legt er sich auf die Fresse. Wenig später kriegt fährt in die Faust eines Verpflegers. Das tut echt weh. Und er heult sich am Straßenrand erst mal aus.
Kurz darauf geht es in 40 km lange Abfahrt nach Lausanne. Da können sich die Jungs erholen und auch mental vorbereiten. Auf den harten Schlussanstieg in Lausanne. Zum Stade Olympic hoch. 12 Prozent sollen es in der Spitze sein.
32 km vor dem Ziel hat das Peloton 1:30 Minuten Rückstand auf die Spitzengruppe, In der Abfahrt ist Thibaut Pinot wieder zurück gekommen. Die beiden Ausreißer kommen bis Lausanne. Dann lässt Cattaneo stecken und Fred Right bekommt wohl die rote Rückennummer zugesprochen. Er kommt noch alleine in den Anstieg, doch dann wird er eingeholt. Mathieu Van der Poel fährt für Jasper Stuyven. Man sieht auch Pogacar vorne. Bora hangrohe sieht man der Spitze des Feldes. Patrick Konrad fahrt sein Teamkollegen Vlasov zeitweise aus den Schuhen. Doch 2,6 Km vor dem Ende ist die Lücke wieder geschlossen. Es wird flacher. Gleich kommt die Rampe, Konrad führt noch ein Stück und geht dann raus. Das Peloton zerfällt. Majka von UAE arbeitet für seinen Kapitän Pogacar. Wer macht es am Ende?
Wout Van Aert hat die besten Nerven und holt sich den Sieg.
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