Freitag, 1. Juli 2022

Tour de France. Das Spektakel beginnt.

 

Tour de France

Tour de FranceDie Tour de France wird oft als das größte Sportereignis der Welt betrachtet. Ich bin mir da nicht ganz sicher. Wir haben da ja noch die Fußballweltmeisterschaften und die Olympischen Spiele. Aber in dieser Kategorie ist sie sicher mit ganz oben. Ganz oben bei den Leuten, die mit der Kohle jonglieren. Denn um nichts anderes geht es bei diesen Shows. Um Geld.

Die Athleten  sind das Beiwerk. Ein notwendiges Übel für den emotionalen Aspekt. Das Publikum will Blut sehen , zumindest symbolisch und das wird geliefert. In aller Welt werden die Gladiatoren vermarktet. Sie stehen für Banken, Küchen, Versicherungen und sogar für Glückspiele. Hier wird jeden Tag promotet und Cash gemachtet. Die Geschichte läuft, denn viele Leute am Straßenrand und an den Fernsehern glauben die kleinen Werbegeschichten. Der Mann von Lotto Soudal steht ganz oben auf dem Podest. Also muss das Zeug ja gut sein. Mit Küchengeruchsabsaugern ist das nicht anders.

Aber das ist nur der kleine Teil der möglichen Ansichten. Seien wir doch ehrlich, die meisten von uns sind sentimental und beachten den Quatsch gar nicht, den die Werbejoes uns da liefern. Wir fiebern mit den Jungs mit . Wenn einer ausgerissen ist und dann kurz vor der Ziellinie vom heranrasenden Peloton niedergemacht wird, dann empfinden wir Schmerz und Mitleid.

Okay, das ist eben eben so. Vielleicht hat man ja einen Hau weg.

Trotzdem sollten wir nicht vergessen, warum es hier geht. Um Geld. Damit sind  nicht die spärlichen Prämien für die Fahrer gemeint. Deshalb muss die Show auch dieses Jahr reibeunglos über die Bühne gehen. Deshalb sind Coronaregeln kurzfristig ausgebootet worden. Man will keine Massenflucht wie in der Schweiz. Schon gar nicht wenn sie durch irgendwelche Regeln eingeschränkt werden, die das Kohlemachen stören. Deshalb zählt ein positiver Schnelltest bei dieser Tour überhaupt nichts. Auch wenn der Fahrer morgens mit dicken Fieber aufs Fahrrad getragen werden muss, darf er weiterfahren. Bis ein PCR Test das Ergebnis bestätigt. Das kann dauern. Ob der Junge bis dahin tot vom Rad fällt oder das restliche Peloton infiziert, das ist egal. Auch wird ein Team nicht mehr automatisch ausgeschlossen, wenn 2 Fahrer positiv getestet werden.

Nun muss man eins sehen, die Tour de France ist nicht die Tour de Suisse. Sie dauert 2 Wochen länger. Da kann so ein Virus viel mehr Schaden anrichten als wie in einer Woche bei der Schweizer Rundfahrt. Und wenn er dann mal richtig grassiert, dann kann es schon mal ganz ganz bitter werden. Ein bisschen mehr Rücksicht auf die Gesundheit aller Beteiligten wäre nicht schlecht gewesen. Aber wer die Leute  bei der Auftaktveranstaltung im Kopenhagener Tivoli gesehen hat und dann an der gesamten Strecke noch sehen wird, der weiß, das Volk will und wird ums goldene Kalb tanzen.

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