250 Kilometer sind nicht. Nicht wenn man von Bergamo nach Como mit dem Auto fährt. Auf dem direkten Weg geht es daher für die Radsportler nicht. Deshalb werden einige Berge angekratzt. Zwar kommt man selten über 1000 Meter hoch, aber insgesamt sind es 5000 Höhenmeter. Bei einer Streckenlänge von 253 Kilometern.
Das Rennen ist der Topklassiker im Herbst. Er wird deshalb auch Fahrt der fallenden Blätter genannt. Die Fahrer brauchen aber heute keine Angst haben in den steilen Abfahrten zu scheitern. Zum einen ist es sonnig und die Straßen sind trocken. Zum anderen sieht es noch ziemlich grün aus. Die Blätter hängen noch an den Ästen. Klimawandel.
Direkt zu Beginn des Rennens setzt sich eine recht große Gruppe ab. Der Franzose Paret Peintre verpasst den Abgang und muss hintereilen. Obwohl er 50 Sekunden Rückstand hat holt er die Jungs ein. Im weiteren Verlauf holen sich diese zehn Fahrer bis zu 5 Minuten. Dann wird Kasse gemacht.
70 Kilometer vor dem Ende, zu Beginn der Steigung auf den Ghisallo Pass, werden die Ausreißer gestellt. Die Steigung hat eine Länge von 8 Kilomtern und eine durchschnittliche Steigung von 6 Prozent. Oben steht die berühmte Radsportkapelle und das Radsportmuseum. Das wurde eingerichtet, weil in der Kapelle kein Platz mehr für das alte Zeugs war. Für Radsportfetischisten ist der Anstieg allerdings ein Muss. So wie man mal die Stelle am Mont Ventoux besucht haben muss, wo die Tom Simpsen kollabiert es. Merkwürdig.
Im Anstieg zum Ghisallo werden die ersten Leute zurück gelassen. Dann geht Richtung Como runter Der Ort wird 40 km vor dem Ende schon einmal provisorisch angefahren. Dann kommen die Bataglia Hügel. Dort wird wahrscheinlich das Rennen entschieden. 20 Kilometer Schluss wird die Glocke heftigs geläutet. Man fährt zum ersten Mal am Ziel vorbei und darf noch einmal auf die Fermo della Battaglia hochfahren.
Das Peloton fährt geschlossen durch Como. Aber es sind nicht mehr allzu viele. Team Emirates scheint etwas vor zu haben. Es fährt mit 5 Fahrern an der Spitze der Kohorte. Bei der Zieldurchfahrt zeigen sich die dann wieder die Bora`s. Vier von ihnen jedenfalls. Keldermann, Vlassov und Higuita. Fabbro ist auch dabei. Keldermann überlebt aber den Anstieg bei Kilometer allerdings nicht.
Im Anstieg zum Civiglo, dem vorletzten Pass, dem Civiglio kreift Pogacar vom Team UAE an. Er muss sich gut fühlen, denn sein Team hat stark für ihn gearbeitet. Nur Mas und Landa können mithalten. Aber Pogarcar ist das nicht recht und sie hängen Landa ab. Der kommt in der Abfahrt wieder zurück. Man hat 40 Sekunden Vorsprung vor den Verfolgern mit Valverde, Higuita und Vingegaard.
Acht Kilometer vor dem Ende geht es noch mal zum San Fermo della Battaglia hoch. Das ist aber noch nicht das Ende der Schlacht. Zunächst wird Landa wieder im Anstieg stehen . Mas von Movistar startet diesmal die Attacke. Kurz vor dem Gipfel kontert Pogacar. Mas hält mit. Noch sind es 5 Kilometer bis ins Ziel.
Die beiden machen unter sich aus. Landa kommt nicht mehr ran. 150 m vor dem Ende startet Mas den Sprint. Pogacar ist aber, wie erwartet, schneller und jubelt schon ein paar Meter vor den Ziellinie.
Ergebnis <<<<<