Ja bald ist es wieder soweit. Dann gehen wir vor Aufregung nicht mehr schlafen. Die Tour de France wirft ihre Schatten voraus und startet an Sylvester. Jedenfalls im umgekehrten Jahresverlauf gesehen.
Einige der Jungs haben ihre Prüfung mit Bravour abgeschlossen. Summa Cum lauda. Andere dürfen mit eitrigen Augen auf das Geschehen blicken. Die Tour de Suisse war die Schmerzgrenze für viele Athleten. Einige sind ganz ohne Blessuren, aber voller Ehrfurcht vor der Meute der Viren aus dem Land geflohen.
Aber es kommt ja noch der Danebrog. Über diese Brücke müssen die Jungs in Kopenhagen alle gehen. Wer der Test nicht besteht, darf gleich wieder nach Hause fahren. Darf man oder muss man ins Krankenhaus. Nein, hier heißt es nicht: Gehe gleich über Los ins Gefängnis. Aber ein bisschen Monopoly ist es schon.
Die Blase hat geschludert und jetzt ist sie geplatzt. Da hilft auch kein Mundschutz mehr, den man im Rennen dann abnehmen darf. Am Straßenrand stehen wieder die seibernden Millionen ganz dicht bei. Da bedarf es nicht Omi und Opi um schnell mal aus dem Verkehr gezogen zu werden.
Die anderen dürfen dann singen unter dem Tannenbaum. Ja, wir sind mit dem Radel da. Und hoffen, dass der Baum nicht abbrennt.
Wie sieht es denn aus? Ich meine, vor dem Geschehen. Auch dieses Jahr heißt es zunächst wieder: Allez gegen Poagcar. Und dann: Rette sich, wer kann. Wir sehen die Jumbo Ritter in ihren goldenen Rüstungen. Die, die ihre Lanzen in der Schweiz abgebrochen haben. Um schnell zu verschwinden. Man wird in Kopenhagen in voller Stärke an den Start gehen.
Dann kommen die Ineos Grenadiere. Mit frischen Mut aus den Schweiz. Ihr Mann war Top of the Hill. Da ha man schon einige Erwartungen. Zwar wollte im Vorhinein Adam Yates ganz oben auf die Panzer setzen. Nach dessen Coronaerkrankung wird er sich wohl noch nicht der Zugluft aussetzen wollen.
Die Bora`s gelten ja neuerdings als die Kamikazes unter den Radfahren. Aber haben sie nicht immer schon diese Strategie an den Tag gelegt? Ich denke da an die legendäre Etappe bei der Tour. Wo man das Feld in Windstaffeln zerlegt hat und dann glorios untergegangen ist. Das deutsche U Boot in der Radsportszene könnte auch diesmal für etwas Chaos sorgen. Sorgen machen sich jedenfalls zunächst die anderen. Nach dem unerwarteten Sieg von Jai Hindlay bei Giro d'Italia wohl nichtz ganz zu unrecht.